„Wir waren die ersten, die vor 10 Jahren Schlager und schrille Paradiesvögel zurück auf die Große Freiheit geholt haben. Da haben uns noch alle für verrückt erklärt. Mittlerweile haben wir Gäste aus der ganzen Welt. Wir glauben an St. Pauli, vor allen Dingen auch an die Große Freiheit und haben uns für die Etagen über der Bar zwei ganz neue Attraktionen einfallen lassen, die es hier so noch nicht gibt. Es wird ein bisschen puffig und plüschig, aber mehr können wir noch nicht verraten.“
In der Olivia Jones Bar laufen derzeit umfangreichere Renovierungsarbeiten als sonst im ruhigen Winter üblich. Wobei „Restaurierungsarbeiten“ wahrscheinlich richtiger wäre: Ein großer Teil der erhaltenswerten Bar-Ausstattung stammt nämlich noch aus der Zeit, als in den Räumen der Großen Freiheit 35 das berühmt-berüchtigte „Rasputin“ Zimmer stundenweise an Transsexuelle und ihre „Tagesabschnittspartner“ vermietete.
„Der Hausbesitzer hat uns alte Fotos vom Rasputin gezeigt. Wir waren überrascht, wie viel von der Originalausstattung heute noch Teil der Olivia Jones Bar ist, obwohl vor uns noch mehrere andere Betriebe Mieter der Räume waren“ erzählt Olivia Jones.
Der Unterschriftstermin brachte noch weitere erhellende Erkenntnisse: „Dass Wladimir Putin mehrfach zu Gast gewesen sein soll, war bislang für uns immer nur ein Gerücht. Wir haben es uns bei der Verlängerung vom Hausbesitzer und Rasputin-Betreiber bestätigen lassen: Putin war demnach kurz nach der Wende vier Mal mit russischen Militärs zu Gast, vermutlich als eine Art Dolmetscher, getrunken wurde Wodka Lemon. Der Rest bleibt leider unserer Phantasie überlassen. Aber davon haben wir ja zum Glück genug.“